Psychokardiologie

Herz und Gehirn sind über Nervenbahnen und Hormone auf vielfältige Weise miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig.

Die Verbindungen zwischen unserem Herzen und unserer Psyche bzw. unserem Gehirn sind vielfältig und werden unter anderem durch den Vagusnerv vermittelt.

Chronischer Stress, Burnout oder eine Depression sind daher wie erhöhtes Cholesterin, Bluthochdruck oder Diabetes wesentliche Risikofaktoren für einen Herzinfarkt. Umgekehrt löst ein Herzinfarkt in bis zu 60% eine Depression oder eine Angsterkrankung aus, in 15% kann sich eine posttraumatische Belastungsstörung entwickeln. Auch Patient:innen mit einer schweren Herzinsuffizienz (Herzmuskelschwäche), nach einer Bypass-Operation oder mit gefährlichen Herzrhythmusstörungen wie z.B. Vorhofflimmern oder nach Kammerflimmern sind in hohem Masse gefährdet.

Stress kann darüber hinaus das so genannte „Broken-Heart-Syndrom“ auslösen, die Tako-Tsubo-Kardiomyopathie. Bei dieser Stress-Kardiomyopathie wird der Herzmuskel durch die erhöhten Stresshormone geschädigt, die Symptome ähneln denen eines akuten Herzinfarktes.

Fatal ist, dass all diese das Herz betreffenden Stressfolgeerkrankungen unbehandelt wiederum das Risiko für ein erneutes kardiales Ereignis oder einen Schlaganfall erhöhen.

Die Herz-Hirn-Verbindung bedeutet also:

  • Psychische Symptome können als Risikofaktoren zur Entstehung einer Herzerkrankung wesentlich beitragen
  • Psychische Symptome können den Verlauf einer Herzerkrankung negativ beeinflussen
  • Psychische Symptome können durch die Herzerkrankung ausgelöst oder verstärkt werden und verschlechtern in der Folge den Verlauf der Herzerkrankung bedeutend